Pflege und Wartung Hydroponischer Systeme

Was macht mein System langlebig und effektiv?

Damit ein hydroponisches System dauerhaft gesunde Pflanzen hervorbringt und hohe Erträge liefert, ist eine regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich.
Ohne Kontrolle können sich schnell Probleme wie Nährstoffungleichgewichte, Wurzelfäule oder Algenbildung entwickeln, die das gesamte System gefährden.

Hier erklären wir dir, worauf du achten musst – und wie du typische technische Komponenten richtig wartest.

  1. Wasser- und Nährlösungspflege
    Regelmäßige Aufgaben:

Wasserqualität prüfen:

Leitungswasser kann je nach Region unterschiedlich hart sein.

Ideal ist entmineralisiertes oder gefiltertes Wasser (EC-Wert nahe 0 mS/cm als Basis).

Nährlösung alle 1–2 Wochen komplett wechseln:

Durch Verdunstung und Pflanzenaufnahme verändern sich die Konzentrationen der Nährstoffe.

Alte Lösung kann pathogene Keime enthalten.

pH-Wert täglich messen und anpassen:

Optimal: meist zwischen 5,5 und 6,5 je nach Pflanzenart.

Abweichungen korrigieren mit pH-Plus oder pH-Minus-Lösungen.

EC-Wert kontrollieren:

Misst die Dichte der Nährstoffe im Wasser.

Idealwert je nach Kultur zwischen 0,8 und 3,0 mS/cm.

Bei zu hohem EC ggf. Wasser verdünnen.

  1. Belüftung und Sauerstoffversorgung
    Typisches Bauteil:

Luftpumpe (z. B. kleine Aquariumpumpe)

Luftsteine (geben Sauerstoff in die Nährlösung ab)

Pflegehinweise:

Luftsteine alle 2–4 Monate wechseln:
Verstopfte Steine mindern die Sauerstoffzufuhr → Risiko für Wurzelfäule steigt.

Schläuche prüfen:

Keine Knicke oder Verstopfungen.

Sauber halten, damit keine Biofilme wachsen.

Pumpe überprüfen:

Vibration und Luftausstoß kontrollieren.

Filter ggf. reinigen, um Leistungsabfall zu vermeiden.

  1. Pumpensysteme und Wasserkreislauf
    Typisches Bauteil:

Tauchpumpen oder Kreiselpumpen (z. B. in NFT- oder Ebbe-und-Flut-Systemen)

Pflegehinweise:

Wöchentliche Sichtkontrolle:

Läuft die Pumpe gleichmäßig?

Gibt es ungewöhnliche Geräusche?

Reinigung alle 2–4 Wochen:

Pumpe auseinandernehmen und Rotor reinigen.

Algen, Schmutz und Nährstoffreste entfernen.

Schlauchleitungen prüfen:

Keine Ablagerungen oder Verstopfungen.

Tropfer im Drip-System regelmäßig entkalken.

  1. Substratpflege
    Typische Substrate:

Blähton, Steinwolle, Kokosfasern

Pflegehinweise:

Blähton regelmäßig spülen:

Altes Substrat kann Salze und Algen anlagern.

Nach jeder Ernte gründlich mit heißem Wasser reinigen.

Steinwolle nur einmalig verwenden:

Schlecht vollständig zu reinigen und könnte Krankheiten übertragen.

Kokosfaser:

Nach jeder Nutzung gut durchtrocknen lassen, um Schimmel zu verhindern.

  1. Licht- und Steuerungstechnik
    Typische Bestandteile:

LED-Pflanzenlampen

Zeitschaltuhren oder Controller

pH- und EC-Sensoren

Pflegehinweise:

LED-Lampen regelmäßig abstauben:
Staub verringert die Lichtintensität.

Zeitschaltuhren testen:

Kontrolliere regelmäßig, ob Schaltzeiten stimmen.

Batterie wechseln bei programmierbaren Timern.

Sensoren reinigen und kalibrieren:

pH-Sonden ca. alle 1–2 Wochen kalibrieren.

EC-Sensoren mit destilliertem Wasser spülen und ggf. in Kalibrierlösung prüfen.

  1. Hygienemaßnahmen für das Gesamtsystem
    System alle 4–6 Wochen grundreinigen:

Tanks, Schläuche, Töpfe und andere Bauteile mit Wasserstoffperoxid (3–5 %) oder speziellem Hydroponik-Reiniger behandeln.

Vor jeder neuen Kultur:

System desinfizieren, um Algen, Bakterien und Pilze vorzubeugen.

Arbeitsumfeld sauber halten:

Keine offenen Erdeimer oder Kompost in der Nähe.

Hände und Werkzeuge desinfizieren.