Können Nährstoffe in Hydroponik gesundheitsschädlich sein? Erfahre, wann Risiken bestehen und wie du dein System sicher und lebensmittelfreundlich betreibst – wissenschaftlich fundiert und praxisnah erklärt.

Sind Nährstoffe in Hydroponik gesundheitsschädlich? Was Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner unbedingt wissen sollten.

Hydroponik, der erdlose Anbau von Pflanzen in Nährstofflösungen, boomt bei Hobbygärtnern. Doch mit dem Interesse wächst auch die Unsicherheit. Sind die Nährstoffe in hydroponischen Systemen wirklich gesundheitlich unbedenklich? Ja, sofern du einige wichtige Regeln beachtest. In diesem Artikel erfährst du, welche Risiken bestehen, wie du sie vermeidest und welche wissenschaftlichen Studien dahinterstehen.

Was steckt in Hydroponik-Nährstoffen? Als Laie hören sich die Inhalte häufig fürchterlich an und klingen nach Purem Gift. Aber das ist nicht so. Hydroponische Düngemittel bestehen in der Regel aus wasserlöslichen Mineralsalzen, die essenzielle Makro- und Mikronährstoffe enthalten.

Die wichtigsten Stoffe die Pflanzen zum wachsen und leben benötigen sind Stickstoff (chemisches Zeichen „N“), Phosphor (chemisches Zeichen „P“), Kalium (chemisches Zeichen „K“) und weitere Stoffe wie Calcium, Magnesium und Schwefel. Dazu kommen Spurenelemente wie Eisen, Zink und Mangan.

Die Stoffe hören sich „ungesund“ an. Aber diese Inhalte von hydroponischen Düngern kommen auch in der Natur vor. Sie sind essenzielle Bestandteile natürlicher Kreisläufe und für das Pflanzenwachstum unverzichtbar. Hier ein Überblick:

Natürliche Herkunft der Hauptnährstoffe

Stickstoff (N) kommt vor in Form von Nitraten und Ammonium in Böden, Kompost, Gülle und Bodenbakterien.
Phosphor (P) kommt vor in Form von Mineralien (z. B. Apatit), tierischen Exkrementen, Knochenmehl und Kompost.
Kalium (K) kommt vor in Form von Gesteinen (z. B. Feldspat), Asche, Kompost und tierischem Dung.
Calcium (Ca) kommt vor in Form von Kalkstein, Muschelschalen, Gips und Eierschalen.
Magnesium (Mg) kommt vor in Form von Dolomit, Gesteinsmehl und grünen Pflanzenteilen (z. B. Chlorophyll).
Schwefel (S) kommt vor in Form von vulkanischen Böden, organischem Material und durch Regen aus der Atmosphäre.
Spurenelemente (z. B. Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Bor, Molybdän) kommen vor in Form von natürlichen Böden, Tonmineralen, Kompost und vulkanischem Gestein.

In der Natur sind diese Nährstoffe oft nicht in ausreichender Menge oder im richtigen Verhältnis verfügbar, besonders in ausgelaugten Böden. Hydroponik ermöglicht es, diese Stoffe gezielt und ausgewogen bereitzustellen. Ohne Erde, aber mit vollständiger und perfekter Dosierung und Kontrolle.

Auch natürlich vorkommende Stoffe können in zu hohen Konzentrationen für Pflanzen, Menschen und Tiere schädlich sein. Deshalb gilt auch in der Hydroponik: die Dosis macht das Gift.

Mögliche Gesundheitsrisiken durch falsche Anwendung

      1. Zuviel Nitrat in Salaten und Co.

      Wird zu viel Stickstoff in Form von Nitrat zugeführt, kann sich dieser im Pflanzengewebe anreichern. Besonders betroffen sind Blattgemüse wie Kopfsalat, Spinat und Rucola. Laut der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) kann zu viel Nitrat im Körper in Nitrit und anschließend in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden.

      2. Falsche Dünger für essbare Pflanzen.

        Nicht alle Dünger sind für den Lebensmittelanbau geeignet. Achte darauf, dass du ausschließlich Produkte verwendest, die für essbare Pflanzen in der Hydroponik vorgesehen sind. Es gibt zum Beispiel Produkte mit vergleichbaren Inhaltsstoffen, die für Schwimmbäder und Pools vorgesehen sind. Diese sollte man auf keinen Fall verwenden.

        Denke immer daran, dass du das frische Gemüse später essen möchtest. Denke mit und vermeide folgende Dinge.

        • Blumendünger für Zierpflanzen.
        • Produkte ohne Kennzeichnung von Inhaltsstoffen

        3. Hygiene im System: Ein unterschätztes Risiko

        In warmen, feuchten Umgebungen können sich Keime, Pilze und Biofilme bilden. Verwende daher keine verdreckten Hydroponischen Geräte. Ohne gelegentliche Reinigung besteht das Risiko einer mikrobiellen Belastung zum Beispiel durch Bakterien oder Schimmelsporen.

        So betreibst du dein Hydroponik-System sicher.

        Nur Nährstoffe verwenden die für die Lebensmittel-Hydroponik brauchbar sind.

        • Es gibt auf den üblichen Marktplätzen passende Düngemittel. Gib lieber etwas mehr Geld aus, das fühlt sich nicht nur beim Ernten besser an.


        Dosierempfehlungen einhalten und falsche Konzentrationen vermeiden.

        • Auf den Verpackungen ist beschrieben, wie Düngemittel dosiert werden. Je nach Produkt werden pro Liter Wasser nur wenige Milliliter Flüssigdünger hinzugefügt.


        PH- & EC-Wert überwachen Ideal: pH 5.5–6.5, EC je nach Pflanze.

        • Die beiden Werte lassen sich sehr leicht und günstig überwachen.
        • Der PH-Wert kann gelegentlich mit Teststreifen überprüft werden. Diese Teststreifen kosten auf üblichen Marktplätzen nur wenige Cent pro Streifen. Es gibt auch elektrische Geräte, jedoch sind diese teurer und müssen immer wieder mit neutraler Flüssigkeit kalibriert werden.
        • Der EC-Wert ist abhängig von der Menge der Nährstoffe im Wasser. Die Nährstoffe verändern die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und können so mit einfachen Geräten, die für weniger als 10€ zu haben sind, überwacht werden.


        Verschmutzte Anlagen reinigen um Algen, Keime und Ablagerungen zu vermeiden.

        • Man braucht hydroponische Anlagen wirklich nicht täglich putzen. Eine angemessene Sauberkeit ist vollkommen in Ordnung.


        Kühle, trockene Lagerung Nährstoffe lichtgeschützt und kindersicher aufbewahren.

        • Nährstoffe und Düngemittel gibt es in bunten Flaschen zu kaufen. Halte Sie von Kindern fern, es ist kein Spielzeug, auch wenn das Gärtnern mit hydroponischen Anlagen genauso viel spaß macht,